Hobbys im Lebenslauf – wann sie wirklich Sinn ergeben

Redaktionsteam von OnlineLebenslauf
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Aktua­li­siert am 19. Novem­ber 2025
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Bei Hob­bys im Lebens­lauf schei­den sich die Geis­ter: Die einen las­sen sie grund­sätz­lich weg, die ande­ren packen fast jede Frei­zeit­be­schäf­ti­gung mit rein. Aber gehö­ren Hob­bys wirk­lich in den Lebens­lauf? Für die meis­ten Stel­len gilt: gut gewähl­te Hob­bys kön­nen ein ech­ter Plus­punkt sein. Sie zei­gen, wie du tickst, wel­che Soft Skills du mit­bringst und ob du ins Team passt.

In die­sem Arti­kel schau­en wir uns an, wel­che Inter­es­sen im Lebens­lauf gut ankom­men, wann du sie lie­ber weg­lässt und wie du dei­ne Hob­bys so for­mu­lierst, dass sie dei­ne Bewer­bung spür­bar stär­ken.

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Hobbys im Lebenslauf – ja oder nein?

Ob du Hob­bys im Lebens­lauf angibst, hängt von dei­ner Situa­ti­on, der Stel­le und der Bran­che ab. Gut gewähl­te Hob­bys kön­nen dei­ner Bewer­bung einen ech­ten Mehr­wert geben – schlecht gewähl­te neh­men nur Platz weg. In den nächs­ten Abschnit­ten siehst du, wann Hob­bys sinn­voll sind und wann du bes­ser dar­auf ver­zich­test, wenn du dei­nen per­fek­ten Lebens­lauf schreibst.

Warum du Hobbys angeben solltest

Gut gewähl­te Hob­bys zei­gen mehr als nur, wie du dei­ne Frei­zeit ver­bringst. Sie unter­strei­chen dei­ne Per­sön­lich­keit und wich­ti­ge Soft Skills. Gera­de wenn du wenig Berufs­er­fah­rung hast, kön­nen dir pas­sen­de Inter­es­sen im Lebens­lauf einen Vor­sprung ver­schaf­fen

Ein Ehren­amt spricht zum Bei­spiel für Empa­thie und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein. Mann­schafts­sport steht für Team­fä­hig­keit und Belast­bar­keit, Schach oder Pro­gram­mier­pro­jek­te für Ana­ly­tik und Durch­hal­te­ver­mö­gen. So sehen Arbeit­ge­ber auf einen Blick, wie du ins Team und zur Unter­neh­mens­kul­tur pas­sen könn­test und was dich von ähn­lich qua­li­fi­zier­ten Bewer­bern unter­schei­det.

Wann du besser auf Hobbys verzichtest

Hob­bys im Lebens­lauf sind kein Muss. Wenn dein CV schon sehr voll ist, soll­test du den Platz lie­ber für rele­van­te Erfah­run­gen, Abschlüs­se und Erfol­ge nut­zen. Auch irrele­van­te oder heik­le Frei­zeit­be­schäf­ti­gun­gen wie etwa Glücks­spiel, extre­me poli­ti­sche Akti­vi­tä­ten oder ris­kan­te Sport­ar­ten kön­nen mehr scha­den als nut­zen. Das gilt beson­ders in kon­ser­va­ti­ven Bran­chen oder bei sehr for­mel­len Posi­tio­nen. Fra­ge dich immer, ob dei­ne Inter­es­sen im Lebens­lauf wirk­lich einen Mehr­wert für die ange­streb­te Stel­le bie­ten.

Frau schreibt Lebenslauf und macht sich Notizen

Gute Hobbys für deinen Lebenslauf

Nicht alle Hob­bys kom­men gleich gut an. Beson­ders sinn­voll sind Inter­es­sen, die ent­we­der zur Stel­le pas­sen oder kla­re Soft Skills wie Team­fä­hig­keit, Durch­hal­te­ver­mö­gen oder Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein zei­gen.

Berufsbezogene Hobbys

Sie zei­gen, dass du dich auch außer­halb der Arbeit mit rele­van­ten The­men beschäf­tigst und ergän­zen so dei­ne beruf­li­chen Erfah­run­gen. Ana­ly­sie­re zuerst die Stel­len­an­zei­ge: Wel­che Tools, The­men und Auf­ga­ben sind wich­tig? Dann über­legst du, wel­che dei­ner Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten genau dazu pas­sen und unter­mau­erst dei­ne Inter­es­sen und Fähig­kei­ten im Lebens­lauf mit pas­sen­den Key­words. So wer­den dei­ne Hob­bys zu einem klei­nen zusätz­li­chen Kom­pe­tenz­nach­weis.

Typi­sche berufs­be­zo­ge­ne Hob­bys sind zum Bei­spiel:

  • Eige­ne Coding- oder Design­pro­jek­te
  • Fach­blog oder News­let­ter zu Bran­chen­the­men
  • Teil­nah­me an Meet­ups, User Groups oder Fach­kon­fe­ren­zen
  • Men­to­ring, Nach­hil­fe oder Tuto­ri­en im Fach­ge­biet

Hobbys, die wichtige Soft Skills zeigen

Nicht jedes rele­van­te Hob­by ist fach­lich. Vie­le Hob­bys punk­ten vor allem durch Soft Skills. Arbeit­ge­ber ach­ten dar­auf, wie belast­bar, team­fä­hig oder zuver­läs­sig du bist – genau hier kön­nen pas­sen­de Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten über­zeu­gen. Wäh­le des­halb Inter­es­sen, die typi­sche Anfor­de­run­gen der Stel­le wider­spie­geln: Team­ar­beit, Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, Durch­hal­te­ver­mö­gen oder Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stär­ke.

Bei­spie­le:

  • Mann­schafts­sport: Team­fä­hig­keit, Stress­re­sis­tenz, Fair­ness
  • Aus­dau­er- oder Ein­zel­sport: Dis­zi­plin, Ziel­ori­en­tie­rung, Eigen­mo­ti­va­ti­on
  • Ehren­amt / Ver­eins­ar­beit: Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, sozia­le Kom­pe­tenz
  • Musik, Thea­ter, Krea­ti­ves: Kon­zen­tra­ti­on, Krea­ti­vi­tät, Auf­tritts­si­cher­heit
  • Spra­chen ler­nen, Rei­sen: Offen­heit, kul­tu­rel­le Sen­si­bi­li­tät, Fle­xi­bi­li­tät

Schlechte Hobbys im Lebenslauf

Nicht jede Frei­zeit­be­schäf­ti­gung gehört in dei­nen CV. Man­che Hob­bys wir­ken belang­los oder sogar abschre­ckend, etwa wenn sie extrem viel Zeit fres­sen, ris­kant sind oder pola­ri­sie­ren. Wich­tig ist: Alles, was kei­nen erkenn­ba­ren Mehr­wert für die Stel­le bie­tet, lässt du bes­ser weg.

Irrelevante oder belanglose Hobbys

Rei­ne All­tags­ak­ti­vi­tä­ten wie „Seri­en schau­en“ oder völ­lig gene­ri­sche Anga­ben („lesen“, „Musik hören“) sagen kaum etwas über dei­ne Stär­ken aus. Glei­ches gilt für sehr spe­zi­el­le Sam­mel­lei­den­schaf­ten oder Nischen-Inter­es­sen, die wenig Gesprächs­stoff fürs Inter­view lie­fern.

Typi­sche Kan­di­da­ten, die du kri­tisch prü­fen soll­test:

  • Sehr all­ge­mei­ne Stan­dard­hob­bys ohne Aus­sa­ge­kraft
  • Nischen-Hob­bys ohne Bezug zum Job
  • Extrem zeit­in­ten­si­ve Akti­vi­tä­ten ohne kla­ren Mehr­wert

Fra­ge dich immer: Wür­de ein Recrui­ter aus die­sen Hob­bys wirk­lich etwas Posi­ti­ves über mich ablei­ten – oder nur mit den Schul­tern zucken?

Hobbys mit negativen Signalen

Eini­ge Hob­bys kön­nen direkt Zwei­fel wecken. Dazu gehö­ren ris­kan­te Sport­ar­ten (z. B. Fall­schirm­sprin­gen, Free­clim­bing, Motor­sport), stark pola­ri­sie­ren­de The­men (z. B. aggres­si­ves poli­ti­sches Enga­ge­ment) oder Inter­es­sen, die schnell mit Kli­schees behaf­tet sind wie etwa Glücks­spiel. Hier den­ken Recrui­ter an Aus­fall­ri­si­ko, Kon­flikt­po­ten­zi­al oder feh­len­de Ernst­haf­tig­keit.

Bei­spie­le für schlech­te Hob­bys und war­um sie schnell hei­kel wir­ken kön­nen:

  • Risi­ko­s­port­ar­ten: hohes Ver­let­zungs­ri­si­ko, Aus­fäl­le
  • Stark poli­ti­sches Enga­ge­ment: Kon­flikt­po­ten­zi­al im Team
  • Hob­bys auf Wett­be­werbs­ni­veau: rau­ben Ener­gie und Zeit

Ob sol­che Hob­bys und Inter­es­sen im Lebens­lauf wirk­lich hei­kel sind, hängt auch von Bran­che und Unter­neh­mens­kul­tur ab. Im Zwei­fel ist weni­ger oft mehr. Set­ze lie­ber auf neu­tra­le, posi­tiv besetz­te Alter­na­ti­ven.

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So gestaltest du den Hobby-Bereich im Lebenslauf

Im Ide­al­fall fügen sich dei­ne Hob­bys im Lebens­lauf unauf­fäl­lig in das Lay­out ein und ergän­zen Berufs­er­fah­rung, Aus­bil­dung und Fähig­kei­ten, statt mit ihnen zu kon­kur­rie­ren.

Wo du Hobbys im Lebenslauf platzierst

In klas­si­schen Lebens­läu­fen plat­zierst du dei­ne Hob­bys und Inter­es­sen am Ende, nach Berufs­er­fah­rung, Aus­bil­dung sowie Kennt­nis­sen und Fähig­kei­ten.

Typi­sche Rei­hen­fol­ge:

  1. Per­sön­li­che Daten
  2. Beruf­li­cher Wer­de­gang
  3. Aus­bil­dung
  4. Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se
  5. Hob­bys / Inter­es­sen

Nut­ze eine kla­re Zwi­schen­über­schrift wie „Hob­bys“, „Inter­es­sen“ oder „Hob­bys und Inter­es­sen“ und füh­re dei­ne Akti­vi­tä­ten dort in einer kom­pak­ten Lis­te auf. Gera­de bei Berufs­ein­stei­gern oder Quer­ein­stei­gern dür­fen Inter­es­sen im Lebens­lauf etwas pro­mi­nen­ter erschei­nen, weil sie feh­len­de Pra­xis teil­wei­se aus­glei­chen.

Wie du Hobbys beschreibst

Statt eine blo­ße Stich­wort­samm­lung anzu­le­gen, for­mu­lierst du dei­ne Hob­bys für den Lebens­lauf so, dass sie klar­ma­chen, wel­che Stär­ken dahin­ter­ste­cken. Hal­te dich kurz, aber kon­kret: ein paar Wör­ter zum Was und – wenn sinn­voll – ein Hin­weis auf das Wie oder den Umfang.

Grund­prin­zi­pi­en:

  • Kom­pak­te Lis­te statt lan­ger Sät­ze
  • Kon­kre­te Akti­vi­tä­ten statt lee­rer Sam­mel­be­grif­fe
  • Wo pas­send: Bezug zu Soft Skills oder Erfol­gen

Bei­spiel­haft kann das so aus­se­hen:

Hob­bySchlech­te Anga­beStar­ke For­mu­lie­rung
Lau­fenJog­genRegel­mä­ßi­ge Läu­fe­rin, Teil­nah­me an Halb­ma­ra­thons
KochenKochen, BackenAus­pro­bie­ren inter­na­tio­na­ler Rezep­te für Freun­des­din­ner
Fuß­ballFuß­ballInnen­ver­tei­di­ger im Ver­eins­fuß­ball
Blog­genBlog­genEige­ner Rei­se­blog mit Schwer­punkt Deutsch­land
Mann schreibt ein Anschreiben an seinem PC

Beispiel: So könnte dein Hobby-Abschnitt aussehen

So könn­ten Hob­bys im Lebens­lauf je nach Pro­fil kon­kret for­mu­liert sein:

Student/in (Infor­ma­tik)

  • Mit­ar­beit im Uni-Pro­gram­mier­club
  • Orga­ni­sa­ti­on eines klei­nen Game-Jams

Berufseinsteiger/in (Mar­ke­ting)

  • Betreu­ung eines Insta­gram-Accounts für einen loka­len Ver­ein
  • Teil­nah­me an Krea­tiv-Work­shops für Gra­fik­de­sign

Auszubildende/r (Kauf­män­nisch)

  • Kassierer/in im Sport­ver­ein
  • Regel­mä­ßi­ge Teil­nah­me an Lauf­ver­an­stal­tun­gen

Füh­rungs­kraft (Team­lei­tung Ver­trieb)

  • Trainer/in der Jugend­fuß­ball­mann­schaft
  • Men­to­ring jun­ger Berufs­ein­stei­ger im Bran­chen­ver­band

Quereinsteiger/in (IT-Sup­port)

  • Erstel­lung klei­ner Spie­le-Apps
  • Ehren­amt­li­che PC-Hil­fe für Senio­rin­nen und Senio­ren

Young Pro­fes­sio­nal (HR)

  • Mode­ra­ti­on eines Kar­rie­renetz­werk-Stamm­tischs
  • Frei­wil­li­ge Mit­ar­beit bei Bewer­ber­trai­nings für Schul­ab­gän­ger

FAQ – zu Hobbys im Lebenslauf

Ja, wenn sie Mehr­wert bie­ten. Hob­bys sind frei­wil­lig, kön­nen aber Soft Skills und Per­sön­lich­keit zei­gen. Sind Lebens­lauf und Anschrei­ben schon voll, kannst du den Hob­by-Abschnitt weg­las­sen.

Meist rei­chen zwei bis vier gezielt aus­ge­wähl­te Hob­bys. Lie­ber weni­ge, aus­sa­ge­kräf­ti­ge Akti­vi­tä­ten nen­nen als eine lan­ge Lis­te. Kon­zen­trie­re dich auf Hob­bys, die zur Stel­le pas­sen oder wich­ti­ge Stär­ken unter­strei­chen.

Gut sind Hob­bys, die Enga­ge­ment, Team­fä­hig­keit oder Durch­hal­te­ver­mö­gen zei­gen, zum Bei­spiel Ehren­amt, Ver­eins- oder Mann­schafts­sport, Aus­dau­er­sport, Musik oder ein fach­na­hes Pro­jekt wie Blog­gen, Coding oder krea­ti­ve Arbeit im gewünsch­ten Berufs­feld.

Nur, wenn sie kein nega­ti­ves Signal sen­den und du dazu im Gespräch sou­ve­rän Aus­kunft geben kannst. Im Zwei­fel wählst du neu­tra­le Hob­bys, die ein kla­res, pro­fes­sio­nel­les Bild von dir unter­stüt­zen.