Hobbys im Lebenslauf – wann sie wirklich Sinn ergeben

Bei Hobbys im Lebenslauf scheiden sich die Geister: Die einen lassen sie grundsätzlich weg, die anderen packen fast jede Freizeitbeschäftigung mit rein. Aber gehören Hobbys wirklich in den Lebenslauf? Für die meisten Stellen gilt: gut gewählte Hobbys können ein echter Pluspunkt sein. Sie zeigen, wie du tickst, welche Soft Skills du mitbringst und ob du ins Team passt.
In diesem Artikel schauen wir uns an, welche Interessen im Lebenslauf gut ankommen, wann du sie lieber weglässt und wie du deine Hobbys so formulierst, dass sie deine Bewerbung spürbar stärken.
Mit unserem Online-Editor erstellst du das perfekte Anschreiben
Beeindrucke Arbeitgeber und Recruiter mit unseren branchenspezifischen Vorlagen.
Hobbys im Lebenslauf – ja oder nein?
Ob du Hobbys im Lebenslauf angibst, hängt von deiner Situation, der Stelle und der Branche ab. Gut gewählte Hobbys können deiner Bewerbung einen echten Mehrwert geben – schlecht gewählte nehmen nur Platz weg. In den nächsten Abschnitten siehst du, wann Hobbys sinnvoll sind und wann du besser darauf verzichtest, wenn du deinen perfekten Lebenslauf schreibst.
Warum du Hobbys angeben solltest
Gut gewählte Hobbys zeigen mehr als nur, wie du deine Freizeit verbringst. Sie unterstreichen deine Persönlichkeit und wichtige Soft Skills. Gerade wenn du wenig Berufserfahrung hast, können dir passende Interessen im Lebenslauf einen Vorsprung verschaffen
Ein Ehrenamt spricht zum Beispiel für Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Mannschaftssport steht für Teamfähigkeit und Belastbarkeit, Schach oder Programmierprojekte für Analytik und Durchhaltevermögen. So sehen Arbeitgeber auf einen Blick, wie du ins Team und zur Unternehmenskultur passen könntest und was dich von ähnlich qualifizierten Bewerbern unterscheidet.
Tipp: Wenn du deinen Lebenslauf mit einem Tool wie unserem KI-Lebenslauf-Ersteller anfertigst, bekommst du direkt praktische Tipps und konkrete Formulierungshilfen.
Wann du besser auf Hobbys verzichtest
Hobbys im Lebenslauf sind kein Muss. Wenn dein CV schon sehr voll ist, solltest du den Platz lieber für relevante Erfahrungen, Abschlüsse und Erfolge nutzen. Auch irrelevante oder heikle Freizeitbeschäftigungen wie etwa Glücksspiel, extreme politische Aktivitäten oder riskante Sportarten können mehr schaden als nutzen. Das gilt besonders in konservativen Branchen oder bei sehr formellen Positionen. Frage dich immer, ob deine Interessen im Lebenslauf wirklich einen Mehrwert für die angestrebte Stelle bieten.

Gute Hobbys für deinen Lebenslauf
Nicht alle Hobbys kommen gleich gut an. Besonders sinnvoll sind Interessen, die entweder zur Stelle passen oder klare Soft Skills wie Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen oder Verantwortungsbewusstsein zeigen.
Berufsbezogene Hobbys
Sie zeigen, dass du dich auch außerhalb der Arbeit mit relevanten Themen beschäftigst und ergänzen so deine beruflichen Erfahrungen. Analysiere zuerst die Stellenanzeige: Welche Tools, Themen und Aufgaben sind wichtig? Dann überlegst du, welche deiner Freizeitaktivitäten genau dazu passen und untermauerst deine Interessen und Fähigkeiten im Lebenslauf mit passenden Keywords. So werden deine Hobbys zu einem kleinen zusätzlichen Kompetenznachweis.
Typische berufsbezogene Hobbys sind zum Beispiel:
- Eigene Coding- oder Designprojekte
- Fachblog oder Newsletter zu Branchenthemen
- Teilnahme an Meetups, User Groups oder Fachkonferenzen
- Mentoring, Nachhilfe oder Tutorien im Fachgebiet
Hobbys, die wichtige Soft Skills zeigen
Nicht jedes relevante Hobby ist fachlich. Viele Hobbys punkten vor allem durch Soft Skills. Arbeitgeber achten darauf, wie belastbar, teamfähig oder zuverlässig du bist – genau hier können passende Freizeitaktivitäten überzeugen. Wähle deshalb Interessen, die typische Anforderungen der Stelle widerspiegeln: Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen oder Kommunikationsstärke.
Beispiele:
- Mannschaftssport: Teamfähigkeit, Stressresistenz, Fairness
- Ausdauer- oder Einzelsport: Disziplin, Zielorientierung, Eigenmotivation
- Ehrenamt / Vereinsarbeit: Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, soziale Kompetenz
- Musik, Theater, Kreatives: Konzentration, Kreativität, Auftrittssicherheit
- Sprachen lernen, Reisen: Offenheit, kulturelle Sensibilität, Flexibilität
Schlechte Hobbys im Lebenslauf
Nicht jede Freizeitbeschäftigung gehört in deinen CV. Manche Hobbys wirken belanglos oder sogar abschreckend, etwa wenn sie extrem viel Zeit fressen, riskant sind oder polarisieren. Wichtig ist: Alles, was keinen erkennbaren Mehrwert für die Stelle bietet, lässt du besser weg.
Irrelevante oder belanglose Hobbys
Reine Alltagsaktivitäten wie „Serien schauen“ oder völlig generische Angaben („lesen“, „Musik hören“) sagen kaum etwas über deine Stärken aus. Gleiches gilt für sehr spezielle Sammelleidenschaften oder Nischen-Interessen, die wenig Gesprächsstoff fürs Interview liefern.
Typische Kandidaten, die du kritisch prüfen solltest:
- Sehr allgemeine Standardhobbys ohne Aussagekraft
- Nischen-Hobbys ohne Bezug zum Job
- Extrem zeitintensive Aktivitäten ohne klaren Mehrwert
Frage dich immer: Würde ein Recruiter aus diesen Hobbys wirklich etwas Positives über mich ableiten – oder nur mit den Schultern zucken?
Hobbys mit negativen Signalen
Einige Hobbys können direkt Zweifel wecken. Dazu gehören riskante Sportarten (z. B. Fallschirmspringen, Freeclimbing, Motorsport), stark polarisierende Themen (z. B. aggressives politisches Engagement) oder Interessen, die schnell mit Klischees behaftet sind wie etwa Glücksspiel. Hier denken Recruiter an Ausfallrisiko, Konfliktpotenzial oder fehlende Ernsthaftigkeit.
Beispiele für schlechte Hobbys und warum sie schnell heikel wirken können:
- Risikosportarten: hohes Verletzungsrisiko, Ausfälle
- Stark politisches Engagement: Konfliktpotenzial im Team
- Hobbys auf Wettbewerbsniveau: rauben Energie und Zeit
Ob solche Hobbys und Interessen im Lebenslauf wirklich heikel sind, hängt auch von Branche und Unternehmenskultur ab. Im Zweifel ist weniger oft mehr. Setze lieber auf neutrale, positiv besetzte Alternativen.
So gestaltest du den Hobby-Bereich im Lebenslauf
Im Idealfall fügen sich deine Hobbys im Lebenslauf unauffällig in das Layout ein und ergänzen Berufserfahrung, Ausbildung und Fähigkeiten, statt mit ihnen zu konkurrieren.
Wo du Hobbys im Lebenslauf platzierst
In klassischen Lebensläufen platzierst du deine Hobbys und Interessen am Ende, nach Berufserfahrung, Ausbildung sowie Kenntnissen und Fähigkeiten.
Typische Reihenfolge:
- Persönliche Daten
- Beruflicher Werdegang
- Ausbildung
- Fähigkeiten und Kenntnisse
- Hobbys / Interessen
Nutze eine klare Zwischenüberschrift wie „Hobbys“, „Interessen“ oder „Hobbys und Interessen“ und führe deine Aktivitäten dort in einer kompakten Liste auf. Gerade bei Berufseinsteigern oder Quereinsteigern dürfen Interessen im Lebenslauf etwas prominenter erscheinen, weil sie fehlende Praxis teilweise ausgleichen.
Wie du Hobbys beschreibst
Statt eine bloße Stichwortsammlung anzulegen, formulierst du deine Hobbys für den Lebenslauf so, dass sie klarmachen, welche Stärken dahinterstecken. Halte dich kurz, aber konkret: ein paar Wörter zum Was und – wenn sinnvoll – ein Hinweis auf das Wie oder den Umfang.
Grundprinzipien:
- Kompakte Liste statt langer Sätze
- Konkrete Aktivitäten statt leerer Sammelbegriffe
- Wo passend: Bezug zu Soft Skills oder Erfolgen
Beispielhaft kann das so aussehen:
| Hobby | Schlechte Angabe | Starke Formulierung |
|---|---|---|
| Laufen | Joggen | Regelmäßige Läuferin, Teilnahme an Halbmarathons |
| Kochen | Kochen, Backen | Ausprobieren internationaler Rezepte für Freundesdinner |
| Fußball | Fußball | Innenverteidiger im Vereinsfußball |
| Bloggen | Bloggen | Eigener Reiseblog mit Schwerpunkt Deutschland |

Beispiel: So könnte dein Hobby-Abschnitt aussehen
So könnten Hobbys im Lebenslauf je nach Profil konkret formuliert sein:
Student/in (Informatik)
- Mitarbeit im Uni-Programmierclub
- Organisation eines kleinen Game-Jams
Berufseinsteiger/in (Marketing)
- Betreuung eines Instagram-Accounts für einen lokalen Verein
- Teilnahme an Kreativ-Workshops für Grafikdesign
Auszubildende/r (Kaufmännisch)
- Kassierer/in im Sportverein
- Regelmäßige Teilnahme an Laufveranstaltungen
Führungskraft (Teamleitung Vertrieb)
- Trainer/in der Jugendfußballmannschaft
- Mentoring junger Berufseinsteiger im Branchenverband
Quereinsteiger/in (IT-Support)
- Erstellung kleiner Spiele-Apps
- Ehrenamtliche PC-Hilfe für Seniorinnen und Senioren
Young Professional (HR)
- Moderation eines Karrierenetzwerk-Stammtischs
- Freiwillige Mitarbeit bei Bewerbertrainings für Schulabgänger
FAQ – zu Hobbys im Lebenslauf
Ja, wenn sie Mehrwert bieten. Hobbys sind freiwillig, können aber Soft Skills und Persönlichkeit zeigen. Sind Lebenslauf und Anschreiben schon voll, kannst du den Hobby-Abschnitt weglassen.
Meist reichen zwei bis vier gezielt ausgewählte Hobbys. Lieber wenige, aussagekräftige Aktivitäten nennen als eine lange Liste. Konzentriere dich auf Hobbys, die zur Stelle passen oder wichtige Stärken unterstreichen.
Gut sind Hobbys, die Engagement, Teamfähigkeit oder Durchhaltevermögen zeigen, zum Beispiel Ehrenamt, Vereins- oder Mannschaftssport, Ausdauersport, Musik oder ein fachnahes Projekt wie Bloggen, Coding oder kreative Arbeit im gewünschten Berufsfeld.
Nur, wenn sie kein negatives Signal senden und du dazu im Gespräch souverän Auskunft geben kannst. Im Zweifel wählst du neutrale Hobbys, die ein klares, professionelles Bild von dir unterstützen.























